Gefahrgutaustritt in Nordenstadt – Elfstündiger Einsatz für den Dekon-Zug
In einem Gewerbebetrieb im Wiesbadener Stadtteil Nordenstadt ist es am Freitagmittag zu einem Austritt von Reinigungsmitteln und einer chemischen Reaktion gekommen. Das Ereignis war auf das Betriebsgebäude beschränkt. Es gab keine verletzten Personen, für Anwohner und Personen im Umfeld bestand keine Gefahr.
Die erste Meldung zum Schadensereignis erreichte die Zentrale Leitstelle der Feuerwehr Wiesbaden um 11:06 Uhr über Telefon. Anrufer berichteten von einem Alarm einer internen Brandmeldeanlage und eine Gefahrstoffbeteiligung. Aus diesem Grund entsendete die Leitstelle zahlreiche Kräfte aller drei Berufsfeuerwehrwachen an die Einsatzstelle. Die Freiwillige Feuerwehr Nordenstadt verblieb zunächst zur Bereitschaft in ihrem Feuerwehrgerätehaus.
Vor Ort stellten die Einsatzkräfte nach eingehender Erkundung fest, dass es zum Ausritt einer handelsüblichen Ameisensäure aus einer Dosieranlage gekommen war, welche initial auch zu einer Rauchentwicklung geführt hatte. Die weiteren Maßnahmen müssen deshalb unter spezieller Schutzausrüstung durchgeführt werden. Aus diesem Grund erfolgte die Nachalarmierung weiterer Kräfte, u.a. des Dekontaminationszuges, der IuK-Gruppe sowie der Verpflegungsgruppe, an die Einsatzstelle. Der Dekontaminationsplatz wurde durch die Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte und Sonnenberg betrieben. Der Brandschutz wurde durch die Freiwillige Feuerwehr Nordenstadt an der Einsatzstelle sichergestellt. Außerdem erfolgt vor Ort eine Fachberatung durch Kräfte der Werkfeuerwehr InfraServ Wiesbaden. Die Leistelle Wiesbaden wurde aufgrund des Dispositionsaufwandes durch Feuerwehrbeamte aus der Freizeit verstärkt.
Ein technischer Mitarbeiter der betroffenen Firma wurde vorsorglich zur näheren Untersuchung in ein Wiesbadener Krankenhaus eingeliefert und konnte bereits nach Hause entlassen werden. Alle weiteren Anwesenden wurden durch den Rettungsdienst und die Schnelleinsatzgruppe Betreuung des DRK Wiesbaden betreut.
Die Umgebung des Betriebes wurde engmaschig überwacht, ein Schadstoffaustritt konnte zu keiner Zeit festgestellt werden. Über das Warnsystem MoWAS wurde die Bevölkerung vorsorglich über eine mögliche Geruchsbelästigung informiert.
Nachdem die Situation stabilisiert werden konnte, wurde die Beseitigung des Stoffes mit dem Betreiber abgeklärt. Der Einsatz der Feuerwehr dauert bis circa Mitternacht an.
Am Schadensort sind über 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr, 18 Mitarbeiter des Rettungsdienstes und 3 Polizeikräfte im Einsatz. Die Feuerwachen der Berufsfeuerwehr wurden zur Sicherstellung des Grundschutzes durch Freiwillige Feuerwehren Dotzheim, Kostheim, Igstadt und Breckenheim besetzt