Verstärkung: Zwei Familienväter sehen rot
Lange hat es nicht gedauert, bis sich die Faszination für das „heiße Hobby Feuerwehr“ von ihren Söhnen auf sie übertragen hat. Nur knapp ein Jahr nachdem die beiden siebenjährigen Jungs Lukas und Paul in die Sonnenberger Kinderfeuerwehr eingetreten waren, fragten ihre Väter, Thorsten Hubl und Johannes Tiebel, bei der Wehrführung an, ob sie sich nicht auch aktiv in der Feuerwehr engagieren könnten.
Üblich ist das nicht, denn die Mehrheit der Mitglieder kommt in jungen Jahren, meist nach der Jugendfeuerwehr mit 17 Jahren zur Einheit. „Dass sich gestandene Persönlichkeiten mit umfangreichen persönlichen und beruflichen Verpflichtungen neu in die Einsatzabteilung eintreten, erleben wir selten“ erklärt Maximilian Abel, stellvertretender Wehrführer. „Wir freuen uns sehr, Johannes und Thorsten als neue Feuerwehrleute in unserem Team zu haben. Sie bringen neben neuer Kraft und dem nötigen Verstand auch eine Menge Lebenserfahrung mit. Ein Umstand, der in vielen Einsatzsituationen von großem Vorteil ist.“
Nach einem ersten Reinschnuppern war für Beide schnell klar: Ich werde Feuerwehrmann. Warum? „Mir war wichtig, mich wirklich für die Gesellschaft zu engagieren und mich zusammen mit einem starken Team aktiv für unsere Mitmenschen einzusetzen.“ sagt Johannes Tiebel. Und Thorsten Hubl meint „Mein Beruf bringt es zwar mit sich, dass ich täglich mit vielen Menschen verkehre. Menschen zu helfen liegt mir nahe, ich wollte aber mehr: Nämlich in besonderen Notlagen kompetente Hilfe leisten“.
Auf die formale Eintrittserklärung und die Ausstattung mit einer persönlichen Schutzausrüstung folgte ein Jahr Ausbildung am Standort Sonnenberg, bevor beide den sog. Grundlehrgang absolvieren konnten. Diesen bestanden beide nach intensivem Training durch die Berufsfeuerwehr Wiesbaden bzw. die Landesfeuerwehrschule Kassel im ersten Anlauf. Seitdem sind auch sie, genauso wie ihre 28 Kameraden in der Einsatzabteilung, ständig über den Funkmeldeempänger für die Feuerwehr erreichbar. Und Ihren ersten Einsatz haben beide auch schon hinter sich: Bei einem Brandverdacht in der Sonnenberger Schuppstraße rückten sie Seite an Seite mit ihren erfahrenen Kollegen im Löschgruppenfahrzeug aus. Das einzige rot, was sie dabei gesehen haben, war das des Feuerwehrfahrzeuges, auf dem sie saßen. Und das wird in Zukunft häufiger passieren.